Duplexgruben mit neuem Dekor

Sanierung von 86 Doppelparker-Stellplätzen in München

Die Sanierungsarbeiten fanden hier im Innenbereich einer teilweise überbauten, einstöckigen Tiefgarage eines im Jahr 2001 errichteten Stahlbetongebäudes statt. Die vorherige Nutzungsdauer der Tiefgarage betrug also knapp 20 Jahre.

Es handelt sich um die privat genutzte Tiefgarage eines Wohnhauses, in der 86 sogenannte PKW-Duplex-Stellplätze vorhanden sind, also Parkplätze, in denen jeweils zwei Fahrzeuge in einem speziellen System platzsparend übereinander geparkt werden können.

Nach der Durchführung von Abdichtungsarbeiten am Gebäude plante der Auftraggeber jetzt die Instandsetzung der Tiefgarage.

Fakten

Standort

Tiefgarage einer WEG in München

Kapazität

86 Duplex-Stellplätze, einstöckig

Baujahr

2001

Besonderheiten

– zu sanierende Doppelparkergruben
– besondere statische Anforderungen durch drückendes Grundwasser
– Pilgerschrittverfahren
– Oberflächenschutzsystem OS 8.15

Bildergalerie


Projektbeschreibung

Zustand vor der Sanierung und Ziel
Instandsetzungskonzept und Maßnahmen

Zur Feststellung des Zustandes der Tiefgarage wurden bereits im Jahr 2016 Bauwerksuntersuchungen durchgeführt und ein Prüfbericht erstellt. In den Sockelbereichen der Stütze und Wände sowie in den Böden ergaben diese Untersuchungen Chloridkonzentrationen im Bereich über dem kritischen Schwellenwert von 0,40 M.-Cem. %.

Vor Beauftragung der Gesamtmaßnahme wurde zur Vorbereitung zunächst in den Jahren 2018/2019 die Sanierung eines einzelnen Stellplatzes als Referenz durchgeführt.

Sanierungsziel

Die betroffenen Bauteile Stützen- und Wandsockel sowie der Boden der Doppelparkergruben waren gem. dem Instandsetzungsprinzip R1-Cl instand zu setzen.

Dabei war auf eine Lastabtragung entsprechend den Vorgaben eines zur Begleitung der Maßnahme eingesetzten Statikers zu achten. Insbesondere im Bereich des Bodens waren die vorhandenen Auftriebskräfte des Grundwassers zu berücksichtigen. Die Decke der Tiefgarage blieb unbearbeitet.

Tragfähigkeit/Verkehrssicherheit
Gemäß dem Instandsetzungsprinzip R1-Cl war unabhängig von den Korrosionserscheinungen der Bewehrung überall dort ein Betonabtrag vorzunehmen, wo der kritische Chloridgehalt überschritten war.

Dauerhaftigkeit
Um den erneuerten Beton nach der Sanierung dauerhaft zu schützen, war das Aufbringen einer tausalzresistenten Beschichtung vorgesehen, die das Eindringen von Chloriden künftig verhindern soll.

Gebrauchstauglichkeit
Um den Boden gebrauchstauglich und rutschsicher zu machen, sollte die Beschichtung die Rutschhemmungsklasse R 11 V04, bzw. in den Gefällebereichen R11 V06 gemäß BGR 181 aufweisen.

Maßnahmen

Stützen-/Wandsockel
Vorbereitend waren die zu bearbeitenden Bauteile durch Einbau einer Notunterstützung so weit zu entlasten, dass die beim Abtragen des chloridbelasteten Betons entstehenden Querschnittsschwächungen nicht zu Schäden am Tragwerk führen können.

Als weitere Vorsichtsmaßnahme wurde außerdem eine Bearbeitung im Pilgerschrittverfahren – also in Teilabschnitten- vorgesehen, um die Lastabtragung zu minimieren.

Nach Abschluss dieser Vorbereitungsmaßnahmen wurde der geschädigte Beton mittels Höchstdruckwasserstrahlverfahren (HDW) zunächst sorgfältig entfernt.

Nach Überprüfung der vorhandenen Chloridwerte in den abgetragenen Bereichen mit positivem Ergebnis wurden die Abtragsbereiche mit Ortbeton nach statischer Vorgabe reprofiliert und ergänzt. Ebenso erfolgte eine Ergänzung der Bewehrung in Teilbereichen.

Um zukünftig einen dauerhaften Schutz vor eindringendem Tausalz zu gewährleisten, wurden die Stützenfüße und Wandsockel mit einem Oberflächenschutzsystem (OS 5b) beschichtet und abgedichtet.

Die restlichen Flächen der aufgehenden Bauteile (Wände, Stützen) wurden partiell instand gesetzt und erhielten ein Oberflächenschutzsystem OS 2, bzw. OS 4. Ein derartiger Oberflächenschutz reduziert die Kohlendioxiddiffusion, wie es nach der Instandsetzungsrichtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton vorgesehen ist.

Das OS 2-System wurde dabei über den Sockelbereichen appliziert. Das widerstandsfähigere OS 4-System wurde über den Sockelbereichen in den an die Fahrbahn angrenzenden Innenwänden der Doppelparkergruben aufgebracht, um den Beton hier vor ablaufendem Wasser zu schützen.

Duplexparker
Nach dem Ausbau der Parker war in den Gruben der chloridbelastete Beton an den Bodenseiten zunächst im HDW-Verfahren abschnittsweise abzutragen. Die eingelegte Bewehrung wurde dabei erhalten. Da sich unterhalb der Gruben drückendes Grundwasser befindet, musste während dieser Arbeiten baubegleitend dauerhaft der Grundwasserstand beobachtet werden.

Die Bodenflächen wurden im Anschluss reprofiliert und erhielten ein diffusionsoffenes Oberflächenschutzsystem nach OS 8.15. Dieses Spezialsystem hat eine statische, rissüberbrückende Funktion und wird z. B. dann eingesetzt, wenn Grundwasser im Spiel ist. Die Besonderheit des Systems liegt in der Grundierung. Das hierfür verwendete Material besitzt ein Prüfzeugnis für die Eignung gegen rückseitige Feuchteeinwirkung mit verlängerter Belastungsdauer gemäß der Instandsetzungsrichtlinie 10-2001 des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton und schützt daher besonders gut vor Feuchtigkeit.

Fahrbahn
Am Boden der Fahrbahn waren lediglich die starken Schädigungen in partiellen Bereichen zu beheben.

Zur dauerhaften Werterhaltung wichtig:
Die Wartung

Jedes Bauwerks „lebt“ und verändert sich über die Jahre durch mechanische und chemische Einflüsse. Dies gilt umso mehr, wenn man – wie hier – mit einer Grundwasserproblematik zu tun hat.

Zum nachhaltigen Werterhalt der Immobilie ist daher der Hinweis des Planers an den Auftraggeber sehr wichtig, dass die Bausubstanz durch eine jährliche Wartung gründlich zu beobachten ist, so dass eventuell neu auftretende Risse im Rahmen eines Wartungsplans sofort abgedichtet werden können.

Hydro-Tech GmbH bietet hierzu Wartungsverträge an, die im Anschluss an die Sanierung abgeschlossen werden können. Diese Wartungen sind individuell abgestimmt. Kleine Schädigungen und Auffälligkeiten können so umgehend entdeckt und behoben werden. Größere – und damit teure – Schäden sind damit vermeidbar.

Eine regelmäßige Wartung durch die Fachleute der Hydro-Tech GmbH bietet somit die Sicherheit, dass das sanierte Objekt möglichst lange in einem optimalen Zustand erhalten werden kann.

Kontakt

Albert-Einstein-Straße 13
86399 Bobingen

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