Durch die im Laufe der Zeit undicht gewordenen Fugen konnte das mit Tausalz beaufschlagte Schmelzwasser von oben in den Beton der Unterzüge und Stützenköpfe eindringen. Aufgrund der starken Schädigungen veranlassten Gutachter im Vorfeld der Sanierung den Einbau von Rundholzstützen als temporäre Notsicherung.
Das an das Verkaufsgebäude angrenzende zweigeschossige Parkhaus (Gesamtfläche 12.000 m²) wurde 1974 größtenteils in Fertigteilbauweise errichtet. Die Flächenbelastung wird über TT-Platten auf die Konsolen der Unterzüge (Linienlager) übertragen. Die insgesamt 48 Stützen pro Parkebene (vier Ebenen) fungieren als Auflager für die Unterzüge.
12.000 m² Gesamtfläche
4 Parkebenen
Schmelzwasser in undichten Fugen
Sanierung im laufenden Betrieb
Als Fahrbahnbelag wurde Gussasphalt eingebaut (zwei-schichtiger Gussaphaltbelag auf Trennlage: 10-15 mm Mastix-Schicht; 30-35 mm Gussasphaltdeckschicht). Die Arbeitsfugen direkt über den Unterzügen wurden im Laufe der Zeit undicht, so dass nahezu alle darunter liegenden Unterzüge Ablaufspuren und Schäden (Risse, Abplatzungen und Rostfahnen) aufwiesen. Aufgrund der hohen Druckbelastung zeigten die Stützenköpfe eine verstärkte Rissbildung in vertikaler Richtung. Im Vorfeld der Sanierung veranlassten Gutachter deswegen den Einbau von Rundholzstützen als temporäre Notsicherung.
Bereits vor etwa zehn Jahren erfolgte eine erste Sanierung. Offensichtlich wurde die Problematik der undichten Arbeitsfugen bereits damals erkannt und etwa die Hälfte aller Arbeitsfugen mit einer Bandage auf der Fahrbelagsoberfläche versehen. Eine an der Deckenuntersicht angebrachte flexible Abdichtung der Fugen zwischen den Unterzügen und den Auflagerkonsolen der Stützen verschlimmerte die Situation. Hier konnte das von oben eingedrungene, mit Tausalz beaufschlagte Schmelzwasser nicht mehr nach unten abfließen und drang somit langsam in den Beton der Stützenköpfe ein.
Da für die Kaufland-Kunden keine Ausweichparkplätze zur Verfügung standen, erfolgte die Sanierung im laufenden Betrieb. Das Weihnachtsgeschäft trägt wesentlich zum Jahresumsatz bei. Deswegen musste die Sanierung bis Anfang Dezember abgeschlossen sein und alle Parkplätze für den Verkehr freigegeben werden. In Anbetracht des Sanierungsumfanges (vier Parkebenen á 2000 m²) und der abschnittsweisen Bearbeitung stellte die kurze Bearbeitungszeit von 47 Wochen eine besondere Herausforderung dar.
Weiterhin war die Verkehrsregelung während der einspurigen Sperrung der Auffahrtsrampe schwierig. Aufgrund der geringen Flexibilität schied eine herkömmliche Ampelregelung nach Prüfung durch einen Fachbetrieb für Verkehrssicherung aus. Stattdessen wurden im Schnitt fünf geschulte Einweiser zur Regelung des Verkehrsflusses eingesetzt. Dadurch konnte selbst in Stoßzeiten ein Rückstau auf der Zufahrtsstraße vermieden werden.
Die Besonderheit, dass der Stützenkern (Querschnitt 30×30 cm) durchgehend aus dem Untergeschoss bis in das zweite Obergeschoss geführt wurde, machte eine sehr aufwendige Hilfsabstützung erforderlich. So musste die Hilfsabstützung beim Abtrag des Betons im Untergeschoss über alle drei darüberliegenden Ebenen durchgeführt werden. Da sich von oben nach unten die Stützlasten um 35 Tonnen (=350 kN) je Geschoss kumulierten, ergab sich für die Hilfsunterstützung im Untergeschoss eine Bemessungslast von beachtlichen 113 Tonnen.
Mit Hilfe der nachfolgenden stichpunktartigen Beschreibung der Gesamtmaßnahme soll die Komplexität und das Leistungsvolumen besser veranschaulicht werden:
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