Es ist ein offenes Geheimnis, dass in der Hansastraße in der Nähe des Münchener Westparks ganz verschiedene Welten direkt nebeneinanderliegen: Bordelle und das ADAC-Hochhaus, Spielhallen, aber auch ein Turm für Wissenschaftler – umringt von jeder Menge Gewerbe- und Büroimmobilien. Ein buntes Viertel. Unser Interesse gilt aber einem Objekt unter der Erde, das wir derzeit dort zu bearbeiten haben.
Es handelt sich um die zweigeschossige Tiefgarage eines 1988 errichteten Bürogebäudes mit 400 Stellplätzen und einer imposanten Gesamtfläche von 12.300 m².
Die Tiefgarage ist zweigeschossig und wurde als Stahlbetonkonstruktion hergestellt. Die Grundfläche beträgt in den beiden Geschossen jeweils 6.100 m². Damit fällt das Objekt nach der Garagenverordnung in die Kategorie „Großgarage“. Die Rampe ist mit einer Fläche von 350 m² in eine Ein- und Ausfahrt unterteilt und im Außenbereich überdacht.
Da die Stellplätze im UG 2 von der Polizei genutzt werden, ist dieses Geschoß mit einem Rolltor ausgestattet.
400 Stellplätze
2 Geschosse
12.300 m³ Fläche
– Viele Gewerke greifen ineinander
– Sanierung während des laufenden Betriebs
– Nachtarbeit
In UG 1 wurde bereits in der Vergangenheit eine Beschichtung der Boden- und Sockelflächen durchgeführt. Voruntersuchungen hatten die Existenz erhöhter Chloridwerte in den Sockelbereichen und den direkt davorliegenden Bodenflächen ergeben. Auch waren die eingebauten Fugenprofile an einigen Stellen undicht.
In UG 2 waren in der Geschichte des Objekts noch keine Sanierungsarbeiten erfolgt. Hier gab es wasserführende Risse in der Decke sowie ebenfalls chloridkontaminierten Beton in Sockel- und Bodenflächen.
Die Sanierungsarbeiten sollen planmäßig in 5-6 Bauabschnitten in einem Zeitraum von ca. 2 Jahren erfolgen.
UG 1
UG 2
Insbesondere die Deckenrisse im UG 1/2 werden durch Höchstdruckwasserstrahlen (HDW) aufgestrahlt und neu betoniert. Die Instandsetzung der Bodenflächen erfolgt ebenfalls zunächst mittels HDW-Abtrag. Im Anschluss wird die Bewehrung, wo erforderlich, ergänzt, der Beton reprofiliert und Dehnfugenprofile eingebaut.
Besonderheit ist die Verlegung eines vollflächigen kathodischen Korrosionsschutzsystems (sog. KKS-System) auf allen Bodenflächen sowie den Stützen- und Wandsockeln im 2. UG. Dieses wird nachfolgend mit einer Lage PCC eingebettet. Dadurch wird der Schutz der Bewehrung vor Korrosion dauerhaft gewährleistet.
Anschließend erfolgen Malerarbeiten wie Oberflächenschutz an Wänden, Decken und Stützen.
Vor der Ausführung der Bodenbeschichtung muss der Untergrund durch Fräsen, bzw. Kugelstrahlen vorbereitet werden. Nach Fertigstellung dieser Leistungen werden abschließend die erforderlichen Markierungen aufgebracht.
Aufgrund der Lage mitten in München und der dort vorherrschenden Parkraumnot muss die Tiefgarage während der Sanierung komplett in Betrieb bleiben.
Die Arbeiten erfolgen deswegen somit quasi unter „rollendem Rad“.
Da das Gebäude außer der Polizei auch noch zwei Kindergärten beherbergt, finden alle lärmintensiven Arbeiten nachts statt.
Die Tatsache, dass mehr als zehn Gewerke an der Instandsetzung beteiligt sind, bedeutet einen intensiven Koordinations- und Überwachungsaufwand, den unsere Bauleitung aber in gewohnt souveräner Manier abwickelt.
Derzeit befindet sich Bauabschnitt 5 in der Endphase.
Die Gesamtfertigstellung erwarten wir für Herbst 2020.
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